Der Hut macht den Mann

Eine ganz besondere Kopfbedeckung mit Stil und Geschichte

  • Hut App

Paul Newman trägt ihn, ebenso wie Jean Connery und Ernest Hemmingway ihn geschätzt haben; ­Indiana Jones wäre ohne ihn nicht denkbar und Frank Sinatra hätte viel von seiner Lässigkeit eingebüßt, hätte er auf ihn verzichtet: Der Panamahut ist der Männerhut schlechthin. Also, warum nicht mal ­etwas wirklich Männliches und sehr ­Besonderes verschenken? Einen echten Panamahut!

»Der Klassiker aus Lateinamerika ist handgeflochten, passt zu fast jedem Männertyp und wertet jedes Outfit auf. Ganz gleich ob kurze Hose mit Polo-Shirt, Anzug oder etwas dazwischen. Dazu schützt er vor der Sonne«, weiß Ralf App, Hut- und Mützenspezialist aus Heidenheim. In dritter Generation ist er Inhaber und Geschäftsführer von Werner App Pelz- und Hutmoden und – wen wundert es – er geht nie ohne Kopfbedeckung aus dem Haus. In den kälteren Monaten trägt er entweder Hüte aus edlem Woll- oder Haarfilz, eine lässige Sportmütze oder wärmende Strickmützen.

Wird es wärmer und die Sonne scheint intensiver, entscheidet er sich gerne für den Panamahut. »Dieser Art von Hut ist leicht und schützt vor UV-Strahlung. Das ist gerade für uns Männer ein Thema. Unsere Haarpracht ist oft nicht so dicht, dass sie die Kopfhaut vor der Sonne wirksam schützt.« In Lateinamerika, woher der Hut stammt, gehört er seit Jahrhunderten zum Alltagsbild. Während ihn heute meistens Männer tragen, war er im 17. Jahrhundert eine gängige Kopfbedeckung für Frauen. In die Welt kam er über verschiedene Handelsniederlassungen. Seinen Namen verdankt er einem Missverständnis, denn der Panamahut kommt bei weitem nicht aus Panama.

Hergestellt wird er traditionell in Ecuador, wo er Sombrero de paja toquilla oder kurz Toco heißt, in Panama nennt man ihn Pintao. »Zu seinem für uns gebräuchlichen Namen kam er durch mehrere ineinandergreifende Umstände. 1855 bestellte Napoleon III einen solchen Hut.

Weil dieser von Panama aus verschickt wurde und deshalb einen entsprechenden Absenderstempel trug, ging man in Frankreich davon aus, dass Panama das Ursprungsland sei. Ähnlich ging es etwas später den US-Amerikanern. Panama war die zentrale Sammel- und Zollstelle für südamerikanische ­Exportwaren. Auch hier sorgte der Zollstempel für ­einen voreiligen Schluss«, kommt Ralf App ins Erzählen. Endgültig zum Panamahut machte ihn Theodore Roosevelt. Er besuchte 1906 die Baustelle für den Panamakanal und weil die Sonne unerbittlich vom Himmel brannte, schützte er sich mit eben diesem Strohhut. Die Bilder davon gingen um die Welt und der Panamahut hatte seinen Namen.

Hochwertige Panamahüte werden heute noch von Hand aus einem speziellen Stroh in Webtechnik hergestellt. Je nach der Herstellungsart haben die Hüte verschiedene Muster. Fischgrat- oder Diamantmuster sind die gängigsten, manche sehen aus wie gehäkelt und wieder andere sind zwei- oder mehrfarbig. Ralf App hat ausschließlich original Panamahüte auch wenn die im Preis höher liegen als Hüte aus beispielsweise chinesischer Fertigung. Besonders macht den Hut das verwendete Toquilla Stroh.

Das stammt von einem Scheibenblumengewächs, das bis zu drei Meter hoch wird und der Wasserpalme oder Zyperngras ähnelt. Die Blätter der Pflanze werden zuerst ­gekocht, dann getrocknet und aufgefächert. Danach kann man die dünnen ­Fasern herausziehen. Je feiner die Fasern sind, desto länger dauert es, bis der Hut gewebt ist und desto besser ist die Qualität. »Die beste Qualität ist die Kategorie Superfino. Die edelsten Hüte dieser Kategorie, in denen bis zu acht Monaten Arbeit steckt, sind so fein und elastisch, dass sie sich zusammenrollen und durch einen Ehering ziehen lassen. Das geht ­allerdings nur bei hoher Luftfeuchtigkeit. Bei uns sollte man das besser nicht versuchen.« Sein Qualitätsanspruch für Kopfbedeckungen jeglicher Art ist generell sehr weit oben angesetzt, ebenso wie der für Schals und Handschuhe, die das Sortiment ergänzen.

Ein Hut oder eine Mütze sind mehr als eine bloße Kopfbedeckung. Hüte und Mützen bieten Schutz vor Regen, Nässe, Kälte sowie UV-Strahlung und sie sind ein Statement. Sie drücken modisches Bewusstsein aus und sind Zeichen für Stil, Klasse und Selbstbewusstsein.